Der schönste Garten der Stadt

Willkommen in der Ausstellung
DER SCHÖNSTE GARTEN DER STADT, BØRSPARKEN

Die Ausstellung handelt vom Børsparken, wo zwei Gebäude des Museums standen, Børspaviljongen und Børskiosken.
Letzteres wurde im Sommer 2023 restauriert

Die Ausstellung wurde im Kristiansand Museum von Øivind Rogstad, Konservator, produziert.

Kristiansand um 1890, im Hafen liegen die Packhäuser und Kaie Reihe an Reihe vor den prächtigen Häusern der Schiffsreeder.

Strandgatene („Strandstrassen“)

1890 var Kristiansand nicht grösser als der Bereich der heute als „Kvadratur“ bekannt ist. Ausser der Domkirche und einigen wenigen gemauerten Bauten, war die Stadt von Holzhäusern dominiert, mit nur wenigen gemauerten Gebäude, wie z.B.der Domkirche. Längs der Strandstrassen (Strandgatene) standen die prächtigen Häuser der Schiffsreeder der Stadt. Von da war ein kurzer Weg zu den Packhäusern und Stegen, von wo die Segelschiffe mit Bauholz ablegten, das immer noch eine wichtige Einnahmequelle für die Stadt war. Zwischen den Häusern waren prächtige Gärten, und einige bauten kleine Lusthäuser oder Pavillons, in denen sie verweilen konnten.

Vestre Strandgate mit schönen Patriziernhäuser rechts und Gärten auf der linken Seite. Die Ausnahme ist Mathiessens Garten, auf der rechten Seite.
Karte über Kriestiansand 1903. Die gelben Vierecke sind Holzhäuser, die orangen und roten sind kombinierte oder gemauerte Gebäude. Die meisten wurden nach dem Stadtbrand von 1892 gebaut, nachdem der Mauerzwang eingeführt wurde.

Von Garten zu Park

An der Strassenecke Vestre Strandgate/ Rådhusgate wohnte Konsul Christian Matthiesen von 1821 bis zu seinem Tode 1876. Vor seinem Haus hatte er einen schönen Garten. Früher stand auf dem Gelände ein Haus, aber nach dem Stadtbrand von 1734 wurde es nicht wieder aufgebaut. Rund um den Garten war ein hoher Bretterzaun, so dass die Öffentlichkeit keine Einsicht hatte. 1886 kaufte die das Børskomite Kristiansand die Liegenschaft und machte aus dem Garten einen öffentlichen Park. Das ist der einzige private Grundbesitz in der Stadt der zu öffentlichem Park umfunktioniert wurde.

Rådhusgata 1891 med Matthiessens Haus und Ernst Hotel, geschmückt für den Besuch des Königs Oskar der 2.

1892 wütete der vierte und bis heute grösste Stadtbrand. Ein Drittel der Stadt brannte nieder, und 4000 Menschen wurden obdachlos. Gegen Norden begrenzte sich der Brand längs der Rådhusgata, und die Börse entging dem Brand nur knapp. Auf der anderen Strassenseite brannte das Hotel Ernst nieder. Um einen neuen Stadtbrand zu verhindern, wurde der Mauerzwang eingeführt. 1898 bestimmte die Börse, das Gebäude umzubauen und einen Säulengang zu errichten. Damit erhielt das südlichste Haus der Stadt eine Mauerprägung.

Die Börse nach dem Umbau, um 1910. Der Börskiosk an der Ecke und das neue Ernst Hotel.

Mathiessens Garten

Konsul Matthiessens Garten var als der schönste Terrassengarten der Stadt bekannt, aber alles was die Leute zu sehen bekamen waren die Flieder und Gelbsträucher die über den weissen Bretterzaun hingen. Im Garten waren weisse Lillien, Schneeballsträucher und mehr.Rund um die Blumenbeete waren assymetrische Fusswege angelegt. Erst als das Børskomite Kristiansand den Garten kaufte, wurde er der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Garten wurde umgebaut und breitere Kieselwege für das Publikum wurden angelegt. Eine der Neupflanzungen könnte die Rotbuche sein, die heute noch im Park steht.

Rådhusgata um 1860, Matthiessens Haus und Garten sind am Ende der rechten Häuserreihe zu sehen, gegen den Hafen.

Pavillon und Kiosk

Im Børspark standen zwei kleine Gebäude, das eine war der Børspavillon und wurde rund 1825 von Matthiessen gebaut. Das andere, der Børskiosk, wurde 1896 errichtet. Bis 1906 standen sie Seite an Seite auf der Westseite des Parkes. Der Park wurde verändert und der Pavillon wurde dem Vorgänger des Kristiansand Museums übergeben (Christiansand Folkemusæum). Der Kiosk wurde an die Ecke versetzt, wo er bis 1938 stand. Heute sind beide Gebäude in der Bygada (Stadtstrasse) im Kristiansand Museum wieder vereint.

Der Börspavillon auf Räder. Klar für den Umzug. Die Ecke des Börskiosk kann man auf der rechten Seite erkennen.

Gemeindekai

1874 kaufte die Stadt den Steg von Konsul Matthiessen. Die Zeit der Segelschiffe neigte sich dem Ende zu und die neuen Dampfschiffe benötigten grössere Kaianlagen als die vielen kleinen privaten Stege die sie in Kristiansand vorfanden. Deshalb wurde gegenüber dem Børspark der „Geimeindekai“ gebaut, was dazu beitrug, dass der Børspark seeseitig zum Eingangsportal der Stadt wurde. Das Amerikaschiff legte da an und bracht unzählige Südnorweger über den „Damm“.

Der Börspark auf der rechten Seite um 1930, mit der Rotbuche rechts, die fast den Kiosk „aufgefressen“ hat. Das Amerikaschiff D/S Stavangerfjord liegt am Kai am Geimeindesteg. Foto: Anders Beer Wilse, ausgeliehen von NB.no.

Heute

Der Börspark heute. Die Rotbuche dominiert den Park vor dem Handelshaus, das den Platz der Börse eingenommen hat.

Vieles hat sich verändert seit der Børspark um 1890 angelegt wurde. Die Börse wurde 1965 abgerissen, um dem Handelshaus Platz zu machen und der Gemeindekai wurde durch einen praktischeren Fährhafen bei der Gartnerløkka ersetzt. Rund 2010 sollte die Rotbuche an der Ecke Rådhusgata/Vestre Strandgata gefällt werden, da eine neue Einfahrt in das Parkhaus geplant wurde. Das führte zu grossen Protesten in der Stadt und der Baum durfte stehen bleiben. Trotzdem scheint der Park bei vielen in Vergessenheit geraten zu sein, und wenig deutet heutzutage auf seinen ehemaligen Glanz und seine Bedeutung hin.

Der Westhafen heute. Vieles hat sich verändert in den letzten 100 Jahren. Die Stadt ist gewachsen und neue Gebäude sind gekommen, wie das „Quadrum“ das gegenüber des Bahnhofs errichtet wurde.

 

Gegenstand

Reisebureau von ca 1900

Reisebureau med Tintenfass und Stempel, welches dem früheren Schiffsreeder und Lotsenzunftmeister Ole Jørgen Olsen, wohnhaft in der Henrik Wergelandsgate 24, gehörte. Er besass bis zu 13 Segelschiffe und eine Ziegelei. (Da wo heute das Kristiansand Stadion liegt)

Amerikakoffer von ca 1930

Koffer, benützt auf Reisen mit der Norwegischen Amerika Linie (NAL) vom Gemeindesteg (Kommunebrygge) nach Amerika.

„Pompadur“ (Tasche)

Die Tasche wurde von Frau Marbella Moe um ca 1810 hergestellt. Sie war mit Konsul Niels Moe verheiratet und wohnte im Patrizierhaus Vestre Strandgate 24.

Stuhl, wahrscheinlich von 1800-1830, aus Deutschland

Konsul Christian Matthiessen erwarb den Stuhl 1874 und platzierte ihn in seiner Liegenschaft in der Rådhusgate 3. Der Stuhl stand im Gebäude als es zur Börse umfunktioniert wurde, wurde aber 1910 verkauft.